Das Versteckspiel der K-Gruppen?

Das Interesse am Phänomen der K-Gruppen in Leipzig ist riesig, wie die vollen Veranstaltungen der Reihe „Good bye Stalin?! – Wider den autoritären Kommunismus“ (https://sachsen.rosalux.de/news/id/51569/veranstaltungsreihe) von Rosa-Luxemburg-Stiftung und linXXnet deutlich machen. Dennoch erklären nicht wenige im Nachgang, dass Phänomen noch nicht ganz fassen zu können. Einige artikulieren auch den Wunsch nach einer Art klassischen zweistündigen Referat, mit Definitionen, Analyse, Thesen und vielleicht mit Vorschlägen für einen Umgang / Lösung für mögliche Konflikte. In Anbetracht der unterschiedlichen K-Gruppen und Verhältnisse linker Bewegung in Leipzig, Deutschland und darüber hinaus, vielleicht auch ein nicht zu erfüllender Wunsch.

Dabei kommen in den letzten Monaten, wie bei einem Puzzle, immer mehr Teile zusammen und ergeben so Stück für Stück ein klareres Bild über die autoritären K-Gruppen und wie sie sich Verhalten, welche Positionen sie vertreten und wie sie politisch agieren. Seit dem 7. Oktober ist Gaza / Israel in den meisten K-Gruppen das bestimmende politische Thema. Damit ging auch eine erhöhte Aufmerksamkeit zu deren Aktivitäten und Positionen einher, die sich in den gesammelten Beiträgen auf knack.news gut zeigen lassen:

Aus Berlin gibt es nach der Auseinandersetzung mit einer Veranstaltung im Stadtteilladen Zielona Góra, dem Kfetisch, dem Statement der R94, ein aktuelles Statement vom Syndikat zu einer Veranstaltung:

Stellungnahme des Syndikat-Kollektivs zu einer geplanten Veranstaltung am 3.2 . in unseren Räumen:

Am 3.2. sollte ein Treffen von Gesundheitsmitarbeiter*innen bei uns stattfinden. Bei der Anfrage wurde gesagt, es solle um deren Organisierung gehen. Nun ist auf Instagram ein Aufruf von „Palästina spricht“ erschienen, der zu diesem Treffen aufruft. Deren Beteiligung war vorher nicht ersichtlich. Daraufhin wurde das Treffen von unserer Seite aus abgesagt.

Dazu möchten wir folgendes sagen: Wir als Syndikat-Kollektiv möchten einen Raum schaffen, in dem weder Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit noch sonstige ausgrenzende Ideologien Platz haben.

Wir verstehen den Angriff der Hamas am 7.10.2023 auf Israel nicht als legitimen Widerstand oder einen Akt der Befreiung, sondern als einen Terroranschlag auf Zivilist*innen. Wir verurteilen jeglichen Versuch, den Terrorakt zu relativieren und für antisemitische Zwecke zu instrumentalisieren.
Wir verurteilen auch die aktuelle israelische Kriegsführung, die großes Leid über die palästinensische Zivilbevölkerung bringt und eine humanitäre Notlage in Gaza zur Folge hat. Ebenso stellen wir uns gegen jeden Versuch, den Israel/Palästina-Konflikt für rassistische Zwecke zu instrumentalisieren und alle Muslim*innen unter einen Generalverdacht zu stellen.

Jede*r Tote ist eine*r zu viel! Unser Mitgefühl gilt allen zivilen Opfern von Gewalt.

Eine Veranstaltung, die der Organisierung von Gesundheitspersonal dient, auch zur Unterstützung der Zivilbevölkerung in Gaza, kann natürlich bei uns stattfinden. Politische Gruppen, die den Hamas-Terror relativieren oder glorifizieren, sind bei uns nicht willkommen. Veranstaltungen, die von solchen Gruppen ausgerichtet oder besucht werden, können bei uns nicht stattfinden.

Euer Syndikat-Kollektiv

Erneut wurde somit öffentlich, dass Veranstaltungen in Räumen statt finden sollten, ohne den Kollektiven transparent zu machen, wer hinter der Veranstaltung steckt, was geplant ist und worum es eigentlich gehen soll.

Diese Art des „Versteckspiel“ ist in Leipzig in der Vergangenheit ebenfalls praktiziert worden. Es verdeutlich das instrumentelle Verhältnis der „Genoss*innen“ der K-Gruppen gegenüber anderen linken Strukturen.